Am 22. Juli haben wir zusammen mit Dipl.-Biologe Christoph Dümpelmann die ersten Probestellen der diesjährigen Jungfischuntersuchung befischt. Durch den wieder gestiegenen Wasserstand waren die Befischungen zum Teil erschwert, so dass wir nur ausgesuchte Probestellen im oberen Teil des Sees, in der Niederwerber Bucht und in der Waldecker Bucht befischt haben. Auffällig war die Wassertemperatur auf den Probestellen. In Herzhausen war das Wasser durch den Zufluss deutlich kälter (20° C) als bei den anderen Probestellen. Dort lag die Wassertemperatur bei 25° C und war damit höher als bei den Untersuchungen in den Vorjahren.
Die ersten Ergebnisse der Befischung deuten auf ein sehr interessantes Gesamtergebnis hin. An allen Probestellen waren sehr viele Ukelei, Brassen und Rotaugen vertreten. Im oberen Teil des Sees befanden sich ebenfalls sehr viele Döbel, die zum Großteil auch sehr klein waren (10 mm). Im Gegensatz zum vergangenen Jahr waren nur wenige Barsche vorhanden. Die wenigen Barsche waren zudem sehr klein (spähte Kohorte). Vermutlich sind in diesem Jahr alle früh abgelaichten Fische bereits weggefressen worden, da durch den niedrigen und frühzeitig fallenden Wasserstand keine Deckung mehr vorhanden war. Die Spätlaicher haben dagegen Vorteile, da durch den Wiedereinstau sehr viel aufgewachsene Vegetation als Deckung vorhanden ist. Deutlich wird dies durch den Fang von Rotfedern und Zandern. An vier (von zehn befischten) Probestellen wurden einige Zander gefangen (40 – 85 mm). Dies ist bemerkenswert, da am Edersee in der Regel keine Zander mit dem Brutnetz gefangen werden. Dies dürfte ein erster Hinweis auf eine hohe, erfolgreiche Reproduktion sein. Durch die hohe Anzahl von Ukelei und Döbellarven finden diese Zander auch sehr gut Anschlussnahrung, so dass man auf einen guten Zanderjahrgang hoffen kann.
In den nächsten Wochen erfolgt dann die Befischung der weiteren Probestellen in Abhängigkeit von dem aktuellen Wasserstand.