Der Flussbarsch (Perca fluviatilis)
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Vorkommen im Edersee
Der Flussbarsch war in der Eder (in der ursprünglichen Barbenregion) vor dem Bau der Sperrmauer 1907-14, regelmäßig anzutreffen. Er erreichte damals Stückgewichte von bis zu 2 Pfund. Der Edersee als neugeschaffener Lebensraum für den Flussbarsch war optimal auf dessen Ansprüche abgestimmt, so dass sich sehr schnell große Mengen Barsch entwickelten und diese auch sehr schnell auf Stückgewichte von über fünf Pfund abwuchsen.
Die Zerstörung der Edertalsperre 1943 tat hier keinen Abbruch. Bereits nach kurzer Zeit nach dem erneuten Anstau der Talsperre besiedelten wieder zahlreiche Flussbarsche den Edersee, indem sie aus den oberhalb des Sees gelegenen Fließgewässerabschnitten zuwanderten. Dies geschah ohne zusätzlich stützende Maßnahmen (Besatz). Es entwickelte sich in kurzer Zeit wieder ein enorm großer und schnellwüchsiger Bestand. Diese Entwicklung ist in all den Jahren am Edersee ungebrochen.
Nach der Zerstörung der Talsperre im zweiten Weltkrieg 1943 wurde in einem Tümpel unterhalb der Staumauer angeblich ein „Riesenbarsch“ von 14 Pfund gefangen. Dieser Barsch geistert immer wieder durch die Medienlandschaft und ist Gesprächsinhalt zahlreicher Anglerstammtische.
Es ist jedoch anzunehmen, dass es sich bei dem damals gefangenen Fisch nicht um einen Barsch handelte, sondern um einen Zander. Der Zander wurde erstmals 1920 im Edersee ausgesetzt und war bis 1943 bei großen Teilen der Angler und der Bevölkerung unbekannt, da sie noch nie einen Zander gesehen hatten. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem besagten Barsch schlicht um eine Fehlinterpretation handelte.
Heute werden weiterhin regelmäßig Flussbarsche von über 50 cm Länge und 5 Pfund Gewicht gefangen.
Anglerfänge:
Der Flussbarsch ist eine der begehrtesten Fische der Angler. Es werden jedes Jahr zahlreiche Barsche zum Teil auch in kapitalen Größen gefangen. Dies spiegelt auch die Fangstatistik wider.
Die Längenverteilung der Anglerfänge zeigt das übliche Problem, dass die Fische eher geschätzt als genau gemessen werden.
Bild: Längenfrequenzdiagramm 2016
Die Angaben der Angler werden auch nach Fangmonaten ausgewertet :
Bild: Fang pro Monat 2016
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Bei den verschiedenen Methoden der Fischbestandserhebung ist der Flussbarsch der häufigste Fang. Bei der Jungfischuntersuchung kann der Reproduktionserfolg der Flussbarsche dokumentiert werden.
Bild: Ergebnisse der Jungfischuntersuchung
Bei der Multi-Mesh-Kiemennetzbefischung werden Flussbarsche ebenfalls regelmäßig gefangen.
Bild: Längen-Frequenz-Diagramm Barsch 2018
Bild: Längen-Gewichts-Zusammenhang 2018
Für den Barsch wurden im Jahr 2012 erneut Altersuntersuchungen anhand von Kiemendeckel durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den folgenden Diagrammen dargestellt.
Bild: Zusammenhang Länge-Gewicht-Alter beim Flussbarsch 2012
Bild: Größenspannen bei Barschen mit gleichem Alter im Untersuchungsjahr 2012