Die Hechtbereusung im Edersee fand in diesem Jahr vom 09.03.2022 bis zum 03.04.2022 statt. Es wurden 113 Hechte in den verschiedenen Größenklassen gefangen. Das Diagramm zeigt die Verteilung der Fische über die Größenklassen. Die Befischung selbst war in diesem Jahr von keinen starken Pegelveränderungen begleitet.
Der Pegel lag fast permanent über 244,00 über N.N. und war damit konstant hoch. Der maximale Pegel lag bei 244,24 über N.N. Dadurch war die Befischung recht schwierig. Die Reusen stehen bei einem solchen, für diese Jahreszeit sehr hohen Wasserstand, nicht optimal. Die Wetterbedingungen zu dieser Zeit waren eher warm und sehr sonnig. Von den 113 gefangenen Hechten waren 67 Hechte männlich und 46 Fische weiblich. Das bedeutet einen deutlichen Anstieg an weiblichen Hechten. Dieser Trend aus den letzten Jahren setzt sich also fort. Das ist sehr gut für die Reproduktion und möglicherweise auch ein Ergebnis der Fangmengenbegrenzung bei der Fischart Hecht im Edersee seit 2020.
Im Langzeitvergleich der Daten sieht man eine leichte Erholung bei der Stückzahl der gefangenen Hechte im Edersee während der Hechtbereusung 2022. Die eingeleitete Maßnahme (Veränderung der Raubfischfangmenge bei der Fischart Hecht) könnten also schon erste kleine Erfolge zeigen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, werden die nächsten Jahre zeigen. Wir hoffen, dass in diesem Jahr über einen möglichst langen Zeitraum viel Wasser im See bleibt. Auch das könnte zu einem starken Hechtjahrgang 2022 beitragen.
Die obige Grafik zeigt die Entwicklung der Reusenfänge in allen Jahren (2007 – 2022) und verdeutlicht die Situation bei der Fischart Hecht im Edersee.
Diese Grafik zeigt deutlich den Trend bei der Zunahme der weiblichen Fische im Edersee.
9 Hechte in der Messwanne während der Hechtbereusung 2022. Diese stammen aus der Reuse am Hauber. Eine solch große Zahl an Hechten an einem Tag und aus einer Reuse ist in den letzten Jahren nicht vorgekommen.
Ein schönes großes Weibchen aus dem Edersee. Diese Fische sind sehr wertvoll für den Hechtbestand im Edersee.
Das Foto zeugt die Hechtreuse am Hauber (während der Hechtbereusung in 2021) mit der angebauten Verlängerung aus Schwemmholz. Diese verlängert das Leitnetz der Reuse um ca. 15 Meter. Erst dadurch steht die Reuse in geeigneter Tiefe.
Gut zu erkennen ist auch der in den trockenen Jahren aufgewachsene Gilb-Weiderich auf den Laichflächen. Das wirkt sich negativ auf die Laichplätze aus.
Das nächste Foto zeigt den gleichen Laichplatz im Edersee im Jahr 2022. Also ein Jahr nachdem der Wasserstand im Edersee lange sehr hoch war. Der aufgewachsene Gilb-Weiderich ist fast vollständig verschwunden weil die Pflanze einen langen Einstau nicht toleriert. Der Laichplatz ist damit für Hechte wieder attraktiver. Die gleiche Situation ist am Laichplatz in der Aseler Bucht zu sehen.
Solche Erkenntnisse können nur gewonnen werden, wenn die Untersuchungen am Fischbestand in einem Gewässer jedes Jahr kontinuierlich durchgeführt werden. Das Langzeitmonitoring am Edersee zeigt also sehr schnell, ob eine veränderte Fangmengenregelung erfolgreich ist oder nicht. Darüber hinaus lassen sich auch Veränderungen an den für die Fische notwendigen Habitaten und Strukturen dokumentieren.