Seit dem 13. März 2017 läuft die Hechtbereusung am Edersee zur Bestandserhebung. Da der Wasserstand in diesem Jahr deutlich niedriger als in den vorangegangen Jahren ist können die langjährigen Reusenstandplätze nicht befischt werden. Bei einem Wasserstand von 238,44 ü.NN (am Samstag, den 18. März2017) sind jedoch ausreichend Vegetationsflächen überstaut, so dass die Hechte entsprechende Laichmöglichkeiten vorfinden. Somit kann vorerst Entwarnung für die Reproduktion der Hechte im Edersee gegeben werden. Zurzeit stehen die Reusen in der Bringhäuser Bucht, in der Niederwerber Bucht und bei Harbshausen. In den ersten sechs Befischungstagen konnten 59 Hechte gefangen werden. Davon waren 11 Weibchen, fast alle über 100 cm. Zwei der Weibchen waren schon zu 85 % abgelaicht, so dass man feststellen kann dass die Laichzeit begonnen hat. Die anderen Weibchen waren noch nicht so weit. Der größte Fisch war 118 cm.
Für den Erfolg der Hechtreproduktion ist der Wasserstand von entscheidender Bedeutung. Nachdem ausreichend Vegetationsflächen eingestaut sind, finden die Hechte genügend Laichplätze. Da der Hecht im flachen Wasser ablaicht, ist es entscheidend, dass der Wasserstand in folgenden Wochen nicht fällt. Die Hechte laichen ab und heften ihren Laich an die die Vegetation. Die frisch geschlüpften Larven benötigen dann ebenfalls Pflanzenteile, an die sie sich mit ihrer Haftplatte an heften. Dort verbleiben Sie bis ihr Dottersack aufgebraucht ist. Erst dann sind sie frei schwimmend und gehen auf planktonfang. Bereits sehr früh ist der Kannibalismus ausgeprägt, so dass sich bei zu wenig Deckung und Nahrung(Plankton) die Hechtlarven sich gegenseitig fressen. Daher ist die Dauer des Einstaues der Vegetation von entscheidender Bedeutung für die Anzahl der abwachsenden Hechte.
Ähnliches gilt auch für die anderen Fischarten (z.B. Zander) am Edersee: Auch hier ist es entscheidend, dass das Wasser landandauernd die vorhandene Vegetation überstaut und diese nicht vorzeitig Trockenfällt. Wenn dies geschieht fehlt der Fischbrut die notwendige Deckung und der Frassdruck durch die vorjährigen Raubfische (insbesondere Barsche) reduziert das Jungfischaufkommen bis zum totalausfall. Entsprechende Ausführungen können in den Berichten zur Brutnetzbefischungen der letzten Jahre nachgelesen werden.
Hier noch einige aktuelle Bilder aus der Reusenbefischung: