Der Hecht (Esox lucius)
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Vorkommen im Edersee
Die Eder unterhalb von Frankenberg ist Fließgewässer der Barbenregion. Diese Fischart fand vor über hundert Jahren noch sehr gute Bedingungen im Bereich der Eder vor. In den Flussschleifen gab es Kolke bis zu 8 Meter Tiefe, die mittlere Wassertiefe lag bei 1,50 m. Jedes Frühjahr überflutete die Eder die nahegelegenen Wiesen und Auenwälder, so dass die Hechte optimale Laichbedingungen fanden. Im ursprünglichen Gebiet des Edersees gab es zahlreiche Hechte bis 15 Pfund. Mit dem Bau der Staumauer entstanden dann neue Lebensräume für diesen Räuber.
Stützungsmaßnahmen für den Hecht
Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg wurden Stützungsmaßnahmen für den Hecht unternommen.
Im Edersee wurden Laichhechte gefangen und abgestreift. Der so gewonnene Laich wurde in einem Bruthaus an der Banfe erbrütet und die Brut anschließend in dem Vorbecken ausgesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann dasselbe in Niederwerbe praktiziert. Zusätzlich wurden Satzhechte aus anderen Gewässern zugekauft und ausgesetzt. Ab 1985 wurden dann der Fang von Laichhechten und die Aufzucht aufgegeben.
Seitdem der Naturpark 2004 Pächter des Fischereirechtes ist, wurde das Besatzkonzept aufgegeben.
Die Fischbestandserhebung 2005 und das anschließende Monitoring in den folgenden Jahren ergaben, dass im Edersee der Hecht genügend natürliche Reproduktionsmöglichkeiten besitzt und der zusätzliche Besatz nicht sinnvoll ist.
Anglerfänge:
Der Hecht ist einer der Hauptzielfische der Angler am Edersee.
Angler-Fangstatistik 2005-2016 :
Bild: Angaben aus der Fangstatistik der Angler – Längenfrequenzdiagramm für 2016
Bild: Fang pro Monat 2016
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Da der Hecht einer der wichtigsten Fische für die Angler am Edersee darstellt, wird ihm besondere Aufmerksamkeit bei dem Fischbestandsmonitoring gewidmet.
Jedes Frühjahr wird mittels Reusenstellung der Bestand an Laichhechten kontrolliert.
Bilder: Hechtbereusung
Tabelle: Reusenbefischung 2007-19 – Auswertung nach Größenklasse
* Keine Befischung
** 2017 – Aufgrund der Wasserstandssituation wurden Alternative Standorte befischt : Harbshausen 41 Stück – Bringhäuser Bucht 38 Stück – Niederwerber Bucht 45 Stück
Bild: Tabelle Ergebnisse der Reusenbefischung 2007-19 – Auswertung nach Standort
Weiterhin wird der Reproduktionserfolg jedes Jahr mit Hilfe der ufernahen Elektrobefischung kontrolliert.
Ergebnisse der Elektrobefischung:
* Keine Befischung
Bild: Tabelle Ergebnis der Elektrobefischung auf Hecht
Bei der Brutnetzbefischung gelingt ebenfalls der Nachweis von juvenilen Hechten.
Bild: Grafik der Hechtfänge bei der Brutnetzbefischung
Bei der Multimesh-Kiemennetzbefischung wird der Hecht nur unterrepräsentiert gefangen. Im Jahr 2012 konnten insgesamt 30 Hechte bei der Multimesh-Kiemennetzbefischung gefangen werden. Im Nachfolgenden Diagramm ist der Zusammenhang zwischen Länge und Gewicht wiedergegeben (gefangen bei den Multi-Mesh-Kiemennetzbefischungen 2012 bis 2016)
Bild: Längen-Gewichts-Zusammenhang Hecht (2012-2016)