Hybriden
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Über Fisch-Hybriden in Gewässern ist in der Regel sehr wenig bekannt. Die Voraussetzung für die Entstehung von Hybriden in der Natur ist, dass es sich um sehr nahe verwandte Arten handelt (z.B. aus der Familie der Cypriniden) und dass die Fischarten ähnliche Laichhabitate und Laichzeiten besitzen.
Am Edersee sind die ersten Hybriden bei der Fischbestandserhebung 2005 festgestellt worden. In dem seit 2005 laufenden Fischestandsmoitoring werden regelmäßig verschiedene Hybriden nachgewiesen worden.
Von Anglern liegen in der Regel keine Angaben vor, da diese die Hybriden nicht erkennen.
Hybrid Rotauge x Brasse
Am häufigsten kommt im Edersee bei den Hybriden, die Kreuzung zwischen Rotauge (Rutilus rutilus) und Brasse (Abramis brama)vor. Diese Hybridart wird regelmäßig bei der Kiemennetzbefischung nachgewiesen( z.B. 2014 mit 243 Individuen). Bei den untersuchten Fischen aus der Kiemennetzbefischung handelte es sich um Fische der ersten Generation (F1). Es ist derzeit nicht bekannt, ob sich diese Hybriden weiter vermehren können und in wieweit dann ihre Erkennungsmerkmale in einer weiteren Generation vorhanden sind, oder ob dann wieder die Elternmerkmale nur einer Art hervortreten.
Die wesentlichen Erkennungsmerkmale dieser Hybriden sind:
- Die Länge der Afterflosse (liegt zwischen dem Rotauge und der Brasse)
- Das rötliche Auge (vom Rotauge)
- Unterständiges Stülpmaul ( von der Brasse)
Bild : Hybrid Rotauge x Brasse
Bild : Tabelle mit Unterscheidungsmerkmalen
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Bei den verschiedenen Methoden des Fischbestandsmonitorings werden Hybriden zwischen Rotauge und Brasse regelmäßig bei der Kiemennetzbefischung nachgewiesen. Weiterhin erfolgen einzelne Nachweise bei der Jungfischuntersuchung und dem Elektrofischen.
Bild : Längenfrequenz Hybrid Rotauge x Brasse bei der Kiemennetzbefischung 2015
Bild : Längen-Gewichtsrelation Hybrid Rotauge x Brasse bei der Kiemennetzbefischung 2016
Hybrid Aland x Rapfen
Im Edersee wurde bei dem Fischbestandsmoitoring ebenfalls die Kreuzung zwischen Aland (Leuciscus idus) und Rapfen (Aspius aspius) nachgewiesen. Diese Kreuzung ist relativ selten, da der Rapfen im Edersee einen eher geringen Bestand hat, so dass die Wahrscheinlichkeit der Kreuzung gering ist. Da diese Kreuzung jedoch relativ groß wird, ist sie deutlich Auffälliger als andere Hybriden-Formen. Gelegentlich gibt es auch Hinweise von Anglern auf nicht eindeutig identifizierte Fische. Bei der Kiemennetzbefischung und bei der Reusenstellung wurden schon mehrere Exemplare gefangen.
Die wesentlichen Erkennungsmerkmale dieser Hybriden sind:
- Maulspalte deutlich größer als beim Aland und kleiner als beim Rapfen
- Afterflosse als Zwischenform beider Arten
- Schuppen entlang der Seitenlinie: 61 bis 64 (Aland: 56 bis 61, Rapfen 64 bis 76)
Bild: Hybrid Aland x Rapfen
Bild: Detail Maulspalte Aland x Rapfen
Neben den beiden oben genannten Hybriden können im Edersee noch weiter Hybriden-Formen auftreten. Diese sind jedoch sehr selten.