Die Zährte (Vimba vimba)
Vorkommen im Edersee
Die Zährte (auch Rußnase genannt) ist eine in der Oberen Eder bzw. dem Edersee noch regelmäßig anzutreffende Fischart.
Die Fischart führt lange Laichwanderungen (Mai – Juli) bis in die Barbenregion durch, um in den kiesigen Strömungsbereichen abzulaichen. Durch die Querverbauungen in den Flüssen und die Verunreinigungen in den siebziger Jahren sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten, wie in ganz Deutschland, stark zurückgegangen. Es gibt Nachweise aus vergangenen Jahrzehnten über sehr starke Laichaufstiege in die Obere Eder. In den letzten Jahren konnte diese nicht mehr beobachtet werden.
Anglerfänge:
Über den Fang von Zährten liegen von Anglern kaum Angaben vor. Dies liegt zum einen daran, dass die Zährte ganzjährig geschützt ist und daher nicht gezielt auf sie geangelt wird.
Zum anderen wird die Zährte von Anglern oft nicht erkannt und mit der Brasse verwechselt. Zum Teil wird die Zährte auch fälschlicherweise mit der Nase verwechselt bzw. falsch bezeichnet. Die Nase unterscheidet sich zur Zährte durch die scharfen Hornlippen und die deutlich geringere Anzahl der Flossenstrahlen der Afterflosse (Nase: 10-12 Flossenstrahlen , Zährte: 20-25 Flossenstrahlen). Die Nase kommt ursprünglich nicht im Wesereinzugsgebiet vor und ist für den Edersee und die Obere Eder bisher nicht nachgewiesen.
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Für die Zährte gibt es kein gezieltes Monitoring. Die Zährte wird regelmäßig nur bei der Brutnetzbefischung nachgewiesen. Da die Zährte sehr spät ablaicht, ist sie bei den im Spätsommer durchgeführten Brutnetzbefischungen oft noch sehr klein (Totallänge oft < 35 mm). Zum Teil können jedoch auch ein- und mehrjährige Exemplare gefangen werden. Der Nachweis gelingt zumeist an Probestellen mit Feinsedimenten bzw. feinkörnigem Kies.
Bei der Elektrobefischung und der Multimesh-Kiemennetzbefischung werden nur einzelne Exemplare gefangen.
Insgesamt kann aus allen vorliegenden Ergebnissen gefolgert werden, dass die Zährte im Edersee eine stabile, wenn auch kleine Population ausgebildet hat. Wie die weitere Entwicklung des Zährtenbestandes sein wird, bleibt abzuwarten. Eine Prognose kann derzeit verlässlich nicht abgegeben werden.