Fischereirelevante Grundlagen Edersee
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Die nun folgende grobe Umschreibung der Folgen des Baus der Edertalsperre soll uns klarmachen, wie massiv ein solcher Eingriff in ein Flusssystem ist. Dabei ist es für den Fischbestand nebensächlich, wie groß die Staumauer oder das Wehr bzw. wie groß das betroffene Fließgewässer ist. Grundsätzlich hat jede Form der Querverbauung die Isolation von Fischbeständen und die Unterbindung der Verfrachtung von Sedimenten zur Folge.
Mit der Fertigstellung der Edertalsperrmauer im Jahre 1914 erfolgt ein massiver Eingriff in das Fließgewässer Eder. Die Eder gehört zum Flussgebietssystem der Weser. Bis vor etwa 150 Jahren konnte man in der Eder selbst auch Wanderfische wie Lachse und Meerforellen fangen. Der Abschnitt des heutigen Edersees bis zur Mündung in die Fulda ist der Barbenregion zugeordnet. Demnach ist der Leitfisch die Barbe, und es kommen Äsche und Bachforelle als Begleitarten vor. Viele andere Fischarten wie Gründling, Hasel, Hecht, Aal, Rotauge, Barsch, Aland und Döbel leben ebenfalls in diesem Gewässerabschnitt.
Die Fertigstellung der Sperrmauer unterbindet das natürliche Wanderverhalten der Fische ebenso wie das Verschieben der Kies und Sandfrachten innerhalb der Eder. Beides hat dramatische Folgen für die Entwicklung der Fischbestände im Fließgewässer Eder. Die Fischarten oberhalb der Staumauer des Edersees verlieren ihre Wandermöglichkeit flußabwärts. Sie werden oberhalb der Sperrmauer isoliert. Da die Fische aber trotzdem der Strömung folgen, enden sie in den Turbinen zur Stromgewinnung und das seit fast 100 Jahren.
Ihnen erschließt sich aber durch den neu entstandenen 27 km langen Rinnenstausee ein gigantischer Stillwasserbereich, der vor allem durch die in der Barbenregion lebenden Fischarten wie Rotauge, Barsch, Hecht, Döbel und auch der Bachforelle genutzt wird.