Der Rapfen (Aspius aspius)
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Vorkommen im Edersee
Der Rapfen ist eine gebietsfremde Fischart für den Edersee. Er kommt ursprünglich nicht im Weser-Fulda-Eder-System vor. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt im Donauraum, dem Kaspischen und Schwarzen Meer, in Südskandinavien und in den Ostseezuflüssen. In den vergangenen Jahrzehnten ist er jedoch auch in das Rhein- und Wesersystem eingewandert. Im Edersee wurde er erstmals bei der Fischbestandserhebung 2005 nachgewiesen. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass er bereits früher im Edersee aufgetaucht ist, da 2005 der Nachweis von adulten (min. 8-10 Jahre alten) Exemplaren gelang. Es gab vor 2005 nur sehr vereinzelte und unbelegte Hinweise auf ein Vorkommen im Edersee.
Um eine Verfälschung der Artenfauna zu verhindern, müssen alle gefangenen Rapfen entnommen werden.
Anglerfänge:
Der Rapfen wird im Edersee nur vereinzelt von Anglern erbeutet (zumeist als Beifang beim oberflächennahen Spinn- oder Schleppfischen). Dementsprechend gering sind die Fangmeldungen der Angler.
Für den Rapfen liegen keine Längenfrequenzdiagramme oder sonstige Auswertungen vor, da die Fangquote für eine statistische Auswertung zu gering war.
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Bei den verschiedenen Methoden der Fischbestandserhebung gelingt der Nachweis von Rapfen nur selten, da sein Vorkommen als gering angesehen werden muss.
Bei der seit 2005 jährlich durchgeführten Jungfischuntersuchung (mittels Brutnetz) konnten regelmäßig geringe Stückzahlen nachgewiesen werden (Stand 2018).
Bei der Multi-Mesh-Kiemennetzbefischung gingen jeweils nur Einzelexemplare in die Netze. Dabei handelt es sich zum Teil aber um sehr große und entsprechend alte Exemplare, welche entsprechend vorgenommenen Altersbestimmungen belegen.
Bei den Elektrobefischungen gelingt nur selten der Fang von Rapfen, da sich größere Exemplare zumeist in der Freiwasserzone aufhalten und daher bei der ufernahen Elektrobefischung kaum gefangen werden.
Insgesamt kann aus allen vorliegenden Ergebnissen gefolgert werden, dass der Rapfen im Edersee dauerhaft vorhanden bleiben wird. Inwieweit er zukünftig eine größere Rolle in der Fischbiozönose spielen wird, bleibt abzuwarten. Eine Prognose kann derzeit verlässlich nicht abgegeben werden.