Der Wels (Silurus glanis)
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Vorkommen im Edersee
Der Wels ist keine heimische Fischart für den Edersee. Er kommt ursprünglich nicht im Weser-Fulda-Eder-System vor. Erst durch ungewollte Besatzmaßnahmen ist er in den Edersee gelangt. Im Jahr 1973 wurden durch die Wasserstraßenverwaltung Satzhechte im Edersee besetzt. Dabei wurden versehentlich 25 kg Welse bis zu einem Stückgewicht von 500 Gramm mit ausgesetzt. Seit diesem Zeitpunkt befinden sich nachweislich Welse im Edersee.
Da es sich beim Wels um eine gebietsfremde Fischart handelt, verbieten sich weitere Besatzmaßnahmen. Um eine Verfälschung der Artenfauna zu verhindern, müssen alle gefangenen Welse entnommen werden.
Anglerfänge:
Da der Wels im Edersee bisher keinen großen Bestand ausgebildet hatte, liegen nur wenige Fangmeldungen von Anglern vor. Es gibt nur vereinzelt Angler, die versuchen, diesem Räuber gezielt nachzustellen. Die jährliche Fangmenge lag in den letzten Jahren bei ca.15 bis 25 Fischen dieser Art.
Für den Wels liegen keine Längenfrequenzdiagramme oder sonstige Auswertungen vor, da die Fangquote für eine statistische Auswertung bisher zu gering war.
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Bei den verschiedenen Methoden der Fischbestandserhebung gelingt der Nachweis von Welsen nur sehr selten, da er nur bei gezielter Befischung auch gefangen werden kann.
Bei der seit 2005 jährlich durchgeführten Jungfischuntersuchung (mittels Brutnetz) konnte bisher kein Wels nachgewiesen werden (Stand 2015).
Bei der Multi-Mesh-Kiemennetzbefischung gingen jeweils nur Einzelexemplare in die Netze.
Bei den Elektrobefischungen sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich. Der Fang von größeren Welsen (ab 30 cm) gelingt nur selten (2009 ein Exemplar, 2011 drei Exemplare), da die möglichen Standplätze meist für diese Methode unerreichbar sind. Es scheint sich aber dennoch eine Zunahme der Welse zu zeigen. In den letzten beiden Jahren konnten mit der Elektrofischerei doch deutlich mehr Welse gefangen werden. Es waren Fische aus den Jahrgängen 0+ / 1+ / 2+.
Der vermehrte fang von Welsen bei den Elektrobefischungen sind möglicherweise auch eine folge des Rückgangs der Aalbestände im Edersee. Ähnlich wie bei der Quappe scheint es hier einen deutlichen Zusammenhang zwischen Aalbestand und Welsbestand zu geben.
Insgesamt kann aus allen vorliegenden Ergebnissen gefolgert werden, dass der Wels im Edersee dauerhaft vorhanden bleibt. Er wird seinen Bestand wohl auch vergrößern können und sein Einfluss auf die Fischzönose wird sich möglicherweise auch verändern. Das werden wir in den nächsten Jahren genau Untersuchen.