Zander (Stizostedion lucioperca)
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Vorkommen im Edersee
Der Zander ist nicht ursprünglich im Eder-Weser-Einzugsgebiet beheimatet. Die Fischart stammt ursprünglich aus Süd-/Osteuropa (ursprünglich nur östlich der Elbe bis Sibirien, Kaspisches Meer, Aralsee) und ist erst in den vergangenen Jahrhunderten nach Mitteleuropa verbreitet worden.
Am Edersee wurden nach Wasseruntersuchungen im Jahr 1920 erstmals Zander besetzt. Zunächst entwickelte sich der Bestand in dem damals eher nährstoffarmen See nur mäßig. Erst gegen 1940 hatte sich ein Bestand etabliert. Durch die Zerstörung der Edertalsperre während des Zweiten Weltkriegs (16./17. Mai 1943) und der anschließenden totalen Entleerung war der Bestand dann nicht mehr vorhanden. Nach dem Wiederanstau folgten intensive Besatzmaßnahmen (ab 1945). Der Zander etablierte sich daraufhin erneut. In den siebziger und achtziger Jahren entwickelte sich ein sehr starker Bestand, verursacht durch die starke Eutrophierung der Talsperre in diesen Jahren. Zu dieser Zeit waren wohl mehr Zander im See vorhanden als Hechte. Mit den Maßnahmen, die ab den achtziger Jahren unternommen wurden, um die Eutrophierung zu reduzieren, ging die Fischmenge im Edersee zurück. Dies führte dann auch zu einem Rückgang der Individuenzahl beim Zander. Gleichzeitig wurde der Zander bis 2003 auch durch den ehemals am Edersee ansässigen Berufsfischer kommerziell genutzt. Seit 2003 existiert diese Nutzung nicht mehr.
Die Besatzmaßnahmen mit Zandern wurden 2004 eingestellt, da der Edersee sehr gute Reproduktion-Bedingungen für Zander aufweist und diese Fischart keinerlei stützende Besatzmaßnahmen mehr benötigt.
Heute weist der Edersee einen sehr guten Zanderbestand auf, was auch das Fischbestandsmonitoring seit 2005 belegt.
Anglerfänge:
Der Zander ist der wohl begehrteste Fang der Angler am Edersee.
Angler-Fangstatistik 2005-2016:
Bild: Angaben aus der Fangstatistik der Angler – Längenfrequenzdiagramm 2016
Bild: Fang pro Monat 2016
Nachweis beim Fischbestandsmonitoring:
Der Zander wird am besten mittels Multi-Mesh-Kiemennetzen gefangen. Die Brutnetzbefischung liefert nur einzelne Nachweise. Auch die Elektrobefischung ist nur eingeschränkt aussagefähig für den Edersee.
Bei der Multi-Mesh-Kiemennetzbefischung können in der Regel alle Größenklassen gefangen werden. Insbesondere Jungfische können hier als Reproduktionsnachweis gefangen werden.
Bild: Längen-Frequenz-Diagramm der Multi-Mesh-Kiemennetzbefischung 2018
Bild: Längen-Gewichts-Zusammenhang Zander 2018