Brutnetzbefischung.

Im Jahr 2005 erfolgte im Auftrag des Fischereipächters, dem Naturpark Kellerwald-Edersee, erstmals eine umfangreiche Fischbestandserhebung am Edersee. Bei dieser Untersuchung wurde neben der ufernahen Elektrobefischung, der Stellnetzbefischung mit Multi-Mesh-Netzen sowie der hydroakustischen Untersuchung auch eine Uferzugnetzbefischung auf Brutfische zur Ermittlung des Fischbestandes und des Reproduktionserfolges durchgeführt. Diese Brutnetzbefischung  wurde in zwei Bereichen durchgeführt: Im Bereich der Oberen Eder zwischen Viermünden und Herzhausen mit den Probestellen 1 bis 12 sowie im Edersee von Herzhausen bis zur Sperrmauer mit den Probestellen 13 bis 52.

Die Probestellen wurden 2005 festgelegt und in den folgenden Jahren beibehalten, um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Ab dem Jahr 2007 wurde dann die Brutnetzbefischung im Rahmen des Monitorings am Edersee (Probestellen 13 bis 52) jährlich durchgeführt. Die Befischungen erfolgen an mehreren Arbeitstagen im Sommer. Der Untersuchungszeitpunkt wird so gewählt, dass die Jungfische eine ausreichende Größe besitzen, um eindeutig bestimmt zu werden. Es soll vermieden werden, dass Fischlarven im Labor zu bestimmen sind. Weiterhin ist der Termin so zu wählen, dass der Wasserstand am Edersee noch nicht das Niveau von 238,00 ü.NN unterschritten hat, so dass die Ufervegetation noch überstaut ist und den Jungfischen entsprechende Deckung bietet. Ist dieser Wasserstand unterschritten, ziehen sich viele Fischarten in Bereiche zurück, in denen sie nicht mehr mit dem Uferzugnetz gefangen werden können.

Bei dem Uferzugnetz handelt es sich um ein zehn Meter langes und ca. zwei Meter hohes Netz mit einer Maschenweite von 3 mm. An jeder Probestelle werden zwei bis drei Netzzüge („wrap-arounds“) durchgeführt, um mindestens eine Befischungsfläche von ca. 40 m² abzufischen.

Hierbei werden überwiegend Fische mit einer Länge bis zu 10 cm gefangen. Dabei handelt es sich zumeist um Fische, die im Frühjahr geschlüpft sind. Die gefangenen Fische werden in eine Wanne gesetzt und mit Sauerstoff versorgt. Die gefangenen Fische werden einzeln nach Art bestimmt und gezählt. Anschließend werden die Fische wieder in den See zurückgesetzt.